Das Tagebuch zwischen den Flugzeugsitzen

Manchmal findet man Geschichten im Internet, die sind einfach zu gut, als dass man sich lange mit der Frage aufhalten sollte, ob sie auch stimmen. Für die Wahrheit der folgenden Geschichte können wir unsere Hand leider nicht ins Feuer legen – aber gepackt hat sie uns trotzdem. Angeblich wurde sie schon vor ein paar Jahren online veröffentlicht, aber seltsamerweise innerhalb weniger Tage wieder gelöscht. Jetzt ist sie erneut aufgetaucht – im zwielichtigen Verschwörungs-Forum GodlikeProductions.com. Wir haben die signifikanten Postings für Sie übersetzt. Viel Spaß beim Lesen!

CC und HQ [Headquarters = Zentrale; Anm. d. Übers.] wollten einen vollständigen Bericht über den SP-Zwischenfall im SE-Quadranten [südöstlich; Anm. d. Übers.] in NYC. Ganz schön viele Abkürzungen, oder? Anscheinend ist das eine Team-Mitglied nach wie vor verschwunden, und es herrscht ganz schöne Aufregung deswegen. Keiner mag die SP, aber es gibt so wenige interne Informationen über sie, dass praktisch niemand etwas gegen sie unternehmen kann. Also wird sich CC einfach so lange aufplustern, bis die Anzüge zufrieden sind. Nicht, dass es sie wirklich kümmert – sie wollen nur, dass nach außen hin alles ruhig erscheint. NOLA war ein Glückstreffer.

137

Das mit den SPs hat aufgehört. Endlich wieder eine Nacht, in der ich durchschlafen konnte!

138

Was für ein Tag! Bin total erschöpft, aber ich darf nicht vergessen, irgendwann noch das mit den Maschinenelfen und V niederzuschreiben. Außerdem muss ich UNBEDINGT daran denken, den Flug für Thanksgiving zu buchen!

(Anm.: Leider erwähnt sie die Maschinenelfen oder V nie mehr in diesem Tagebuch. Und das Zeug über Thanksgiving wollen Sie nicht wirklich lesen. Es geht darin nur um ihre Familie, kein einziges Wort über ihren Job. Es wäre irgendwie nicht richtig, diese Einträge hier zu veröffentlichen.)

(Anm.: Zahlen am oberen Seitenrand)

192 1 17 284 32844

151

Angeblich soll es bald eine Neuorganisation des Teams geben. Ich hoffe, dass sie uns nicht trennen werden. Glaube ich aber sowieso nicht, weil CC uns immer wieder einhämmert, wie unglaublich wichtig Vertrauen und Kommunikation sind. Es hat lange genug gedauert, aber H und ich sind jetzt richtig aufeinander abgestimmt. Außerdem wäre es extrem mühsam und langwierig, den ganzen Einarbeitungsprozess noch einmal durchzumachen.

152

Hs Koffer sind nicht angekommen. Der schlimmste Reisetag von allen. Die bei der Gepäckausgabe in ATL [Atlanta; Anm. d. Übers.] waren extrem unhöflich, und die Hälfte der Leute hinter uns hatte anscheinend keine Ahnung, wie man Schlange steht. Eigentlich sollten wir uns ja nie auf unseren offiziellen Status berufen, aber H stand kurz davor, die Zentrale anzurufen, weil er so sauer war. Irgendwann haben wir sein Gepäck dann doch gekriegt. Ich werde nie begreifen, warum die Gesichter und Anzüge mit privaten Charterflügen unterwegs sein dürfen und wir nicht. Man stelle sich vor, einer von uns dreht da oben durch – das wäre doch das letzte, was man sich wünschte. Außerdem haben wir nie nebeneinanderliegende Sitze. Meistens sind wir nicht einmal in derselben Maschine.

Nachher geht’s weiter ins CO-Lager [Colorado?; Anm. d. Übers.], was mich überhaupt nicht freut. Ich hasse die Abfertigung und fühle mich dort immer klaustrophobisch.

153

Die Träume haben wieder angefangen. Sie stören mich nicht, aber ich werde wirklich bald in den sauren Apfel beißen und decom Bericht darüber erstatten müssen. Vielleicht können die mir helfen, das besser zu verstehen, oder mir wenigstens was geben, damit ich besser schlafen kann. Die Langgedienten behaupten, dass die halbe Mannschaft dort auf Tabletten sei. Glaube ich sofort.

Immerhin waren wir heute im Aquarium. Es hat in Strömen geregnet, also war es dort unglaublich voll – aber trotzdem wunderschön. Ich stand neben ein paar Kindern, die jedes Mal absolut ausflippten, wenn ein Hai vorbeischwamm. Absolut süß!

(Anm.: Auf der Rückseite steht „Copyright 2003“ – vielleicht ein Hinweis?}

160

Das CO-Lager ist für mich einer der unheimlichsten Orte der Welt. Einerseits ist es nur etwa zu einem Drittel gefüllt, sodass die meisten der Blockhäuser leer sind und einfach nur wirken, als würden sie auf etwas warten. Und andererseits haben sie einen ganzen Block voller „Spezialfälle“, die nicht einmal wir sehen dürfen. Nur die Anzüge und die Veteranen dürfen dieses abgesperrte Gelände betreten. Ich will nicht einmal wissen, was dort drin ist. Kein Wunder, dass sich die Einheimischen hier über Orbs beklagen.

Wir haben E wiedergesehen, was H sehr sehr froh gemacht hat. Wir mussten eine Art Massenabfertigung für die Lagerhäuser machen, was damit endete, dass wir stundenlang „Office Space“ [„Alles Routine“, US-Film von Mike Judge, 1999; Anm. d. Übers.] zitiert, während wir das Inventar verschiedener Wohnungen durchforstet haben. Also ehrlich, was die für Zeug sammeln! Die Hälfte davon hat nach Hamsterern gestunken. E sagt, dass sie dieses Jahr drei große Fälle in den Bergen hatten. Einer von ihnen hat ausgerechnet alle Arten von Zähnen gesammelt – war sicher nett. E war im AR-Lager und hat sich mit Vögeln befasst. Immer lustig.

Ich habe E endlich von meinen Träumen erzählt, als wir in so einer schummrigen Bar was trinken waren. Sie hat mir geraten, ich solle unbedingt mit decom darüber sprechen. Niemand versteht die CLO, also könnte das einfach alles Mögliche bedeuten. Nur die zu privaten Dinge solle ich weglassen.

161

Wie kann es sein, dass es hier in INB immer nur regnet? J tut mir richtig leid. Was für ein jämmerlicher Ort. Typisch, dass wir ausgerechnet vor Weihnachten hier festhängen. Ich wollte eigentlich nach Hause fliegen, aber das zu entscheiden liegt gerade nicht bei mir. Meiner Ansicht nach sollte das decom tun – aber seien wir doch ehrlich: An uns armen Schweinen bleibt immer alles hängen.

(Anm.: Wir nähern uns dem Ende der Einträge. Zahlen am Seitenrand)

191 1 11 481 17 (gelöscht)

163

Werde gleich morgen früh mit decom reden. Wünscht mir Glück. Ich habe H alles erzählt, und er wollte mir einreden, dass ich mir das alles nur einbilde. Wahrscheinlich hat er recht. Aber ich gebe in diesem Fall lieber klein bei und handle nach Vorschrift, als das länger für mich zu behalten.

Kommentare

19. Februar 2014, 03:25 Uhr, permalink

Gjarðarr

Hier noch etwas interessantes über GLP -> tavistockisfaggish.blogspot.de/

Nur zur Info und Bestätigung dessen, was die site hinter dem link behauptet : Ich hatte mich gestern und heute ein wenig auf GLP umgesehen, jedoch OHNE mich zu registrieren, wozu ich übrigens bei jedem umblättern aufgefordert wurde, dem jedoch nicht nachkam. Nach nicht einmal 24h wurde ich per IP permanent gebannt, mit der Behauptung, ich würde die Seite stalken... kann sich ja jeder selbst seinen Reim drauf machen. ;D

05. August 2014, 13:02 Uhr, permalink

Hobbykoch

Was für ein Zufall! Da schreibt jemand in seinem tagebuch über seine arbeit als vermutliche außerirdischen-betreuerin und lässt dieses tagebuch ausgerechnet dort zurück, wo ein webmaster alternativer Internetseiten sitzt und es schließlich findet. Schön wäre, wenn Sie konkret Stellung beziehen würden, was Sie denn glauben, worum es hier geht.

05. August 2014, 19:00 Uhr, permalink

Dan

dieses Video könnte eine Erklärung sein.

www.youtube.com/ watch?v=SVtk1f935t0

Kommentar schreiben

Folgende Art von Kommentaren sind unerwünscht und werden von uns entfernt:

  • (Schleich-)Werbung jedweder Art
  • Kommentare die nichts zum Thema beitragen
  • Kommentare die der deutschen Sprache nicht gerecht werden
  • Geplänkel mit anderen Kommentarschreibern
  • Kontaktanfragen an die Redaktion (benutzen Sie hierfür bitte das Kontaktformular)

Bitte beachten Sie unsere Datenschutzhinweise

NEXUS Suche

Weitere Artikel dieser Ausgabe

NEXUS Magazin Artikel Feed

Alle Artikel-Veröffentlichungen auf nexus-magazin.de

 RSS-Feed abonnieren