Nanotechnologie – Die neue Gefahr für unsere Ernährung

Hunderte Lebensmittel in den Regalen der Supermärkte könnten heute schon ungetestete und nicht gekennzeichnete Nanotechnologie-Bestandteile enthalten – doch der Konsument hat keine Ahnung.

Der Kampf für eine gesunde Ernährungszukunft:
Alternativen zur Nanotechnologie

Wie wird die Zukunft unserer Ernährung und unserer Technologien aussehen? Wir befinden uns mitten in einer gewaltigen Schlacht um die Kontrolle des weltweiten Nahrungsangebots. Konzerneigentum oder Gemeinbesitz, global oder regional, klein oder riesengroß, industriell behandelt oder natürlich – zwischen diesen Paradigmen müssen wir uns entscheiden. Eine der wichtigsten Methoden zur Förderung einer gesunden, ganzheitlichen Landwirtschaft ist die eigene Kaufentscheidung. Zertifi zierte Bioprodukte stehen für mehr Gesundheit, eine lebenswertere Umwelt und einen wichtigen Schritt in Richtung nanofreie Lebensmittelzukunft. Auch in Sachen Körperpflege sollte man sich unbedingt für Bioprodukte oder Erzeugnisse von Firmen entscheiden, die nicht mit Nanotechnologie arbeiten.

Eine gesunde Zukunft für unsere Ernährung können wir auf vielerlei Arten schaffen. Erwerben Sie Ihre Lebensmittel auf Wochen- und Bauernmärkten oder über einen Lieferdienst direkt beim Bauern. Kaufen Sie im Bioladen oder in der Bioabteilung des Supermarkts ein. Machen Sie bei einem Gemeinschaftsgarten mit oder legen Sie selbst einen Garten an. Setzen Sie sich für die Gründung eines Bio-Küchengartens in einer Vorschule oder Schule in ihrer Nähe ein. Lesen Sie  Produktetiketten. Interessieren Sie sich aktiv für Ernährungsfragen; sprechen Sie mit Ihren Freunden und Ihrer Familie darüber. Teilen Sie Unternehmen über deren kostenlose Service-Telefone mit, dass sie über den Einsatz von Nanotechnologie in ihren Produkten besorgt sind. Fordern Sie bei Ihrem Parlamentsabgeordneten eine Kennzeichnungspflicht für Produkte mit Nano-Bestandteilen, damit Sie beim Einkauf informiert sind.

Es ist durchaus erfreulich, dass sich mittlerweile auch Massenmedien sowie Forschungs- und Bildungseinrichtungen verschiedenen Fragen der Ernährungspolitik annehmen. Doch obwohl sich heute bereits erste, nicht gekennzeichnete Lebensmittel mit künstlich hergestellten Nano-Bestandteilen in unseren Supermärkten finden, beginnt die Diskussion über die Nanotechnologie nur schleppend. Bis jetzt gibt es keine Gesetze zum Schutz der Volks- und Umweltgesundheit. Weder öffentliche Stellen noch Unternehmen investieren ernsthaft in die Forschung über Langzeitfolgen der Manipulation von Nahrungsmitteln im atomaren Maßstab. Die Situation ist ähnlich wie bei der Einführung der Gentechnik – mit dem erschreckenden Unterschied, dass es in Sachen Nanotechnologie keinerlei behördliche Kontrolle gibt.

Jeder von uns sollte sich in Fragen der Nanotechnologie politisch engagieren, so wie schon bei der Genmanipulation. Wir müssen unbedingt für einen vorläufigen Stopp der Nanotech-Anwendungen sorgen, bis Regulierungssysteme zum Schutz der Volks- und Umweltgesundheit inkraftgetreten sind und eine breite Öffentlichkeit über die Einführung der Nanotechnologie mitentscheiden kann. Zudem müssen wir sicherstellen, dass alle Regierungen unsere schwerverdienten Steuergelder zur Unterstützung der biologischen Landwirtschaft einsetzen.

Nur durch Zusammenarbeit können wir eine gesunde Ernährungszukunft schaffen, die nicht auf Unternehmensgewinne, sondern auf das Wohl der Allgemeinheit ausgerichtet ist.

Anmerkung der Redaktion

Der Artikel wurde erstmals in Clean Food Organic, Jg. 4, Mai 2007, veröffentlicht und ist hier im Original zu finden. Der 64 Seiten starke Bericht „Aus dem Labor auf den Teller: Die Nutzung der Nanotechnologie im Lebensmittelsektor“, den Georgia Miller und Dr. Rye Senjen vom Friends of
the Earth Australia Nanotechnology Project im März 2008 verfasst haben, findet sich als deutsches PDF auf der Website des BUND. Weitere Informationen über Nanotechnologie und das Nanotechnologie-Projekt von Friends of the Earth Australia sind auf der Website http://nano.foe.org.au zugänglich.

Kommentare

25. Juli 2009, 17:54 Uhr, permalink

földeak

es ist schade, daß man die Erzeuger und deren Angehörige dieser Produkte nicht zu persönlichen Langzeitstudien heranziehen kann. Ich bin nicht gegen Fortschritt, aber nur zum Wohle der Erde.
Perverser geht es nicht mehr. wf

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