1934: Station WLW 700 – der weltweit erste Mittelwellen-Supersender
Mit welch unglaublicher Sendeleistung die damaligen Stationen sendeten und wie sich das auf die direkte Umgebung auswirkte, zeigt ein Blick auf den Sender WLW 700 Cincinnati. In den 1930er Jahren wurde der Radiosender WLW in Ohio für kurze Zeit zu Amerikas einzigem Mittelwellen-„Supersender“ (siehe Abb. 12).
Abb. 12: In den 1930er Jahren war WLW der einzige Mittelwellen-„Supersender“, weshalb er auch „The Nations Station“ genannt wurde. Er sendete zeitweilig mit 500 kW, was zu seltsamen Anomalien rund um die Sendeanlage führte.
Als Präsident Franklin Roosevelt 1934 einen zeremoniellen Knopf auf seinem Schreibtisch betätigte, rührte sich außerhalb von Cincinnati ein 500.000 Watt (500 kW) mächtiges Ungetüm. Reihen anderthalb Meter langer Glasröhren erwärmten sich und wurden jede Minute von mehr als 2.000 Liter Wasser umflossen. Dutzende Ingenieure zündeten Glühfäden an, legten Schalter um, und innerhalb einer Stunde strömte so viel Energie durch einen 250 Meter hohen Turm, dass man damit eine Stadt mit 100.000 Einwohnern hätte versorgen können. WLW war in der Lage, den größten Teil des Landes zu erreichen.
„Die Menschen, die in der Nähe des Senderstandorts wohnten, hatten oft besseren Empfang, als sie wollten: Einige Lichter ließen sich nicht ausschalten, bis WLW-Ingenieure bei der Neuverkabelung der Häuser halfen. Dachrinnen lösten sich scheppernd von den Gebäuden. Ein Neonhotelschild in der Nähe des Senders wurde nie dunkel. Landwirte erzählten, dass sie WLW über ihre Stacheldrahtzäune hörten.“22
Aufgrund der unglaublichen Leistung, mit der WLW den Äther beherrschte, wurde seine Sendekapazität von 500 kW im Jahr 1939 reduziert und sein Betrieb 1942 schließlich eingestellt.
Die Station WLW 700 arbeitete mit 500.000 Watt im Gyrofrequenzbereich, was, wie bereits erwähnt, die passierenden Längstwellensignale mit nur 400 bis 500 Watt um das Vier- bis Zehnfache verstärken konnte. 500.000 Watt sind das 1.000-Fache der Leistung, die zur Stimulierung des Bailey-Effekts benötigt wird – im Fall eines linearen Zusammenhangs würde das also eine Verstärkung der regionalen Längstwellensignale um das 4.000- bis 10.000-Fache bedeuten.
1973: Der UKW-Boom und der 1.000-Watt-Längstwellensender am Nordwestkap
UKW-Rundfunk benutzt nicht Amplituden-, sondern Frequenzmodulation, die 1933 von Edwin H. Armstrong patentiert wurde. Dadurch konnten das Rauschen sowie atmosphärische Störungen reduziert werden und es wurde weniger Zubehör benötigt.
Abb. 13: Als der UKW-Rundfunk auf dem Vormarsch war und in den 1970er Jahren der leistungsstärkste Längstwellensender der Welt aktiviert wurde, namen Hintergrundrauschen und die globale Temperatur zu.
Obwohl UKW-Rundfunk in den 1940er Jahren entwickelt wurde, dauerte es lange, bis er von der Mehrheit der Radiohörer angenommen wurde. Zu Beginn wurde das Frequenzband vor allem für die Ausstrahlung klassischer Musik in städtischen Gebieten und für Bildungsprogramme verwendet. In den späten 1960er Jahren hatten die Fans des Alternative Rock UKW für sich entdeckt. Der Aufstieg von Stars wie Buddy Holly und vielen anderen läutete eine neue Ära der Rockmusik ein. Erst Mitte der 1970er Jahre wurde UKW zum Mainstream und überholte den Mittelwellenrundfunk (siehe Abb. 13).
Vor dem Siegeszug des UKW-Rundfunks wurde im Jahr 1972 der Längstwellensender NWC in Australien aktiviert. Dabei handelt es sich um den VLF-Sender mit dem höchsten Einfluss auf die Aktivität magnetosphärischer Partikel. Als er eingeschaltet wurde, war auch ein plötzlicher Anstieg des Hintergrundrauschensundder globalen Temperatur zu beobachten.
„Im Rahmen einer anderen weltraumbasierten Radiofrequenzstudie bei 1,0 bis 5,6 MHz und Messungen in einer Höhe von 100.000 bis 120.000 Kilometern über der Erde wurden zwischen 1973 und 1988 Hinweise auf einen zunehmenden anthropogenen, terrestrischen Funkhintergrund gefunden. In unserem Fall haben wir über den Untersuchungszeitraum von November 1997 bis Dezember 1999 [also 1998, Anm. d. Autors] keine statistisch signifikanten Veränderungen festgestellt.“23
Wenn Sie ein Histogramm der stillgelegten Längstwellensender erstellen, werden Ihnen zwei Jahre auffallen, in denen überdurchschnittlich viele VLF-Hochleistungssender ausgeschaltet wurden: 1946 und 1998. In beiden Jahren war auch ein signifikanter Rückgang der globalen Temperaturen zu beobachten. Der Hungerwinter 1946/47 galt als der kälteste Winter seit 50 Jahren. Das Jahr 1998 wurde von einigen als Beginn einer „Pause der globalen Erwärmung“ bezeichnet, was als bedeutender Wendepunkt im Diskurs über die globale Erwärmung angesehen wird (siehe Abb. 14).
Im CO2-Modell des Klimawandels wird davon ausgegangen, dass wir uns in einem aus dem Ruder gelaufenen Erwärmungstrend befinden, was nachweislich nicht stimmt: Obwohl der CO2-Ausstoß kontinuierlich zugenommen hat, gingen die Temperaturen an bestimmten Punkten der jüngeren Geschichte zurück und stiegen für längere Zeiträume nicht weiter an. Einige der Daten, die uns in der Öffentlichkeit präsentiert werden, berücksichtigen diese Pausen nicht adäquat, nähren aber weiterhin grundlegende Annahmen zum Klimawandel, die möglicherweise nicht stimmen. Achten Sie also darauf, welche Quellen Sie zurate ziehen, und wählen Sie mit Bedacht. Der Klimawandel ist vielleicht weniger schlimm als wir annehmen, doch selbst wenn nur regionale Mikroklimata anthropogen verändert werden, leiden die Menschen, die dort leben, unter den Folgen.
Abb. 14: 1946 und 1998 – In den zwei Jahren mit der umfangreichsten Stilllegung von Längstwellensendern kam es zu einer Unterbrechung des globalen Temperaturanstiegs.
Könnte es sein, dass der Anstieg der Ultrakurz- und Längstwellenfrequenzen in den 1970er Jahren dazu führte, dass diese Frequenzen die Ionosphäre durchdrangen und damit den Abbau der Ozonschicht in der oberen Atmosphäre und den darauf folgenden Anstieg der globalen Temperaturen weiter vorantrieben? Und ist es möglich, dass die Stilllegung von Längstwellensendern im Jahr 1998 den funkinduzierten Ozonschichtabbau und seine Auswirkungen auf das Klimasystem zum Stillstand gebracht hat?
Zusammenfassung, Korrelationen und Fragen zur Rundfunktheorie
Die geschilderten Experimente und Innovationen sind Beispiele für dynamische Veränderungen in unserer sich entwickelnden Nutzung der Rundfunktechnologie. In den frühen Jahren des Rundfunks waren unsere Ätherwellen nicht annähernd so gesättigt mit höheren Frequenzen wie heute. Die Bemühungen der FCC hinsichtlich der Neuzuweisung von Bandbreiten, um der steigenden Nachfrage und Frequenznutzung gerecht zu werden, die Abschaltung der Apexstationen und des WLW-Supersenders in Kombination mit der Erfindung der Ultrakurzwelle, des Fernsehens und der Außerbetriebnahme von Längstwellensendern in den 1940er Jahren führten zum größten Wandel der Nutzung der Rundfunktechnologie seit ihrer Einführung um 1910.
Fassen wir die wichtigsten Argumente zusammen. Die Rundfunktheorie behauptet:
- Einige, wenn nicht alle, zumindest aber die leistungsstärksten Rundfunksender, die im VLF-Bereich oder im Mittelwellenbereich in der Nähe der Gyrofrequenzen senden, erzeugen Plasmawellen in der oberen Atmosphäre.
- Diverse Prozesse führen dazu, dass diese Plasmawellen in die Polregionen wandern.
- Dort lösen sie Elektronen aus der Magnetosphäre, die in die Polarwirbel hinabregnen – ein Prozess, der sich TIPER nennt.
- Dieser Prozess erhöht möglicherweise die Bildung von Stickstoffoxiden durch funkinduzierten Elektronenniederschlag (EEP- bzw. TIPER-NOx).
- Die zusätzlich freigesetzten Stickstoffoxide reagieren mit dem Ozon in der Stratosphäre und zersetzen es.
- Durch den Ozonabbau gelangt mehr Sonnenstrahlung ins Klimasystem, was einen Erwärmungstrend zur Folge hat.
Die Frage, die sich aus der Rundfunktheorie ergibt, lautet also: Standen die Änderungen unserer Rundfunknutzung in Verbindung mit der bekannten Hypothese des funkinduzierten Ozonschichtabbaus, und wirkte sich das auf die Erwärmungsperiode des frühen 20. Jahrhunderts aus, die mit Beginn des Hungerwinters 1946/47 abrupt stoppte (siehe Abb. 15)?
Wenn der funkinduzierte Ozonabbau in den 1940er Jahren zurückgegangen ist, hat sich die Ozonschicht vielleicht wieder erholt. Eine dickere stratosphärische Ozonschicht könnte verhindert haben, dass mehr Sonnenstrahlung in das Klimasystem eindrang, und mit weniger Sonnenstrahlung durchlief das Klimasystem eine fünf Jahre andauernde Abkühlungsphase.
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