Der Tod ist nicht der Tod: Instrumentelle Transkommunikation als Draht zur Ewigkeit

ITK_Teaser1959 fing der Schwede Friedrich Jürgenson auf einem Tonbandgerät Signale ein, die sich als die Stimmen Verstorbener zu erkennen gaben. Seitdem hat das Gebiet der „instrumentellen Transkommunikation“ immer wieder neue Forscher angezogen. Wenn auch die Herkunft der Stimmen aus wissenschaftlicher Sicht weiterhin spekulativ bleibt, so ist ihre Botschaft doch eindeutig: Es geht ihnen um einen Bewusstseinswandel der Menschheit.

„Wir haben einen Körper wie ihr“:

Die Beschaffenheit des „Jenseits“

Schon Jürgenson ist davon überzeugt, dass Diesseits und Jenseits „nur imaginär voneinander getrennt zu sein [scheinen], durch Grenzen, die nur unsere an Raum und Zeit gebundene Vorstellungskraft geschaffen hat. So ungefähr wie Eis und Dampf sich voneinander unterscheiden, obwohl beide nur Wasser sind, so besteht der Unterschied zwischen Diesseits und Jenseits lediglich in der Verschiedenheit der Schwingungsfrequenzen […].“161 Dementsprechend ist die Beschreibung der von den Transwesenheiten geschilderten „jenseitigen Welt“ eng mit einer Definition unserer eigenen „Wirklichkeit“ verknüpft:

„Es sei gesagt, dass alles, was euch als Materie erscheint, ein Bewusstseinsbild der persönlichen Vorstellung ist. […] Der Geist ist die Ursache, dass der Körper ist, nicht der Körper ist die Ursache, dass der Geist ist. […] Der dreidimensionale Aspekt ist das Leben der Menschen, dort wo sie sind, aber der Geist ist zu diesem selbigen Zeitpunkt nicht dort, wo der Körper ist.“162

Immer wieder taucht in den Transinformationen der Verweis auf die Macht des Bewusstseins auf:

„Konzentrierte Energie schafft Muster und Formen. Hierbei gezielte [sic] Vorstellungen können pseudophysische Gestalt annehmen. Ein Teil von euch kann also im gesamten Universum sein, ohne dass es euch bewusst ist.“163

Die Grenze zwischen „Diesseits“ und „Jenseits“ erscheint demnach eher als innere denn als äußere Barriere, denn die „dritte Jenseitsebene ist eine Reproduktion des menschlichen Geistes, jedoch genauso Realität wie die Erde“:164

„Wir haben einen Körper wie ihr. Er entsteht auf einer anderen, feineren Schwingungsbasis als in eurer grobstofflichen Welt. […] Persönlichkeit und Charakter des hier ankommenden Menschen werden nicht durch den Sterbevorgang verändert.“165

Aus den Transübertragungen geht hervor, dass sich das, was im irdischen Sprachgebrauch mit dem Einzelbegriff „Jenseits“ beschrieben wird, in Wahrheit ein komplexes, aus vielen Ebenen bestehendes Gespinst ist, wobei sich „[d]ie dritte Ebene [nach F. W. H. Myers] auf einem Planeten [befindet], den wir Marduk nennen. Marduk ist durch Zeit und Raum von der Erde getrennt und kann im irdischen Sonnensystem nicht räumlich geortet werden.“166 Eine Existenz auf der dritten Jenseitsebene führe den Menschen „zu seinem eigenen Selbst“, zu seinem „ureigene[n] Ich“ zurück.167 Der Aufstieg in höhere Ebenen sei mit der eigenen seelisch-geistigen Entwicklung verbunden und werde angestrebt: „Nach dem Übergang in die vierte Ebene ist der Mensch dem Reinkarnationsgesetz enthoben. […] Nur die Gedanken an die Aufgaben, die ich noch zu beenden habe, halfen mir, mich loszureißen und wieder in die Transkommunikationsstation der dritten Ebene zurückzukehren“, berichtet die Transwesenheit „Swejen Salter“ und nimmt damit Bezug auf den Einblick, den sie eigenen Angaben zufolge in die vierte Ebene erhalten hat.168

Die Beschreibungen der jenseitigen Struktur erscheinen mal phantastisch, mal vertraut irdisch. Aussagen wie „Es existieren in unserer Realität viele Entitäten, die Euch unbekannt sind. Es existieren Außerirdische in großer Zahl“169 stehen beinahe profan anmutenden Mitteilungen wie „Wir leben in schönen Gebäuden, andere leben in Zelten oder auch im Freien“170 gegenüber. Offenbar herrscht ein anderes Zeit-Empfinden:

„Für Sie sind es 24 Stunden, für uns ist es […] nur ein Impuls.“171

Und bei aller Ähnlichkeit im Hinblick auf körperliche und geographische Strukturen dominiert doch der Unterschied auf der Ebene der Wahrnehmung, bedingt durch die beschränkten menschlich-irdischen Sinne: „Unser Universum ist von dem Ihren verschieden, und wir können Ihnen nur ein Abbild dessen zeigen, was auch in Ihrer Welt vorkommt, um Sie davon zu unterrichten, wie Sie es sehen würden, wären Sie hier auf dieser Seite“, lautet ein Kommentar zu einer Transvideoübertragung.172

„Wem kannst du das schon erzählen?“:

Auch „drüben“ wird gelacht

„Die humoristische Art der Toten hat mir öfters über so manche Schwierigkeiten hinweggeholfen“, schreibt Friedrich Jürgenson.173 Dass die „Jenseitigen“ durchaus für Ironie und Albernheiten zu haben sind, beweisen Aussagen wie „Das ist der Totensender“ oder die Selbstbetitelung der Transwesenheiten als „Medizinaltote“.174 In seinem Humorverständnis wirkt das „Drüben“ herzlich menschlich. So scheint beispielsweise selbst in der „Ewigkeit“ Geduld kein endloses Gut zu sein: „Ihr könntet euren Verstand schon etwas mehr gebrauchen“, so die entnervte Reaktion einer Transwesenheit auf die Fragen einiger Experimentatoren.175

Eine allzu stabile Leitung zum „Jenseits“ hinderte Maggy Harsch-Fischbach eines Tages an einem irdischen Telefonat. Kurz zuvor hatte sie einen Anruf der Transwesenheit „Swejen Salter“ erhalten, und als sie erneut den Hörer abnahm, um einen Verwandten anzurufen, hatte die verblüffte Experimentatorin noch immer das „Jenseits“ am Telefon, da, wie ihr erklärt wurde, die jenseitige Kommunikationsanlage noch nicht abgeschaltet worden war. „Aber wem kannst du das schon erzählen?“, bemerkt „Salter“ lachend.176 In der Tat recht unwahrscheinlich, dass der Kundenservice des betreffenden Telefonanbieters sich aufgrund einer solchen Erklärung zu einem technischen Einsatz hätte überreden lassen.

Eher unfreiwillig komisch wirkt dagegen die Szene, die der spanische Philosophie- und Psychologieprofessor Germán de Argumosa schildert. Der Fernmeldeingenieur Ramón Roldán, ein Bekannter De Argumosas, der sich mit ITK befasste, erhielt eines Tages Besuch von einem Verwandten, der ihn aufforderte, zusammen eine Einspielung vorzunehmen. Aufgrund der wenig respektvollen Haltung seines Verwandten willigte Roldán nur zögerlich ein, weigerte sich dann jedoch, eine Einleitung auf Band zu sprechen, woraufhin sein Verwandter diesen Part übernahm – auf ironisch überzogene Weise. Als die beiden das Tonband schließlich abhörten, war eine männliche Stimme zu hören, die sich empörte: „Barbaren! Was treibt ihr da, ihr Barbaren! Was glaubt ihr denn, was dies hier ist?“, um dann noch ein indigniertes „Unglaublich!“ hinterherzuschicken.177

Kommentare

29. Juni 2010, 23:58 Uhr, permalink

fd

"[...] paranormal eingeschobene markierte Zeile: „1120FERNSEHWOHNZ“ bezieht sich auf das Wohnzimmer [...]"

--> So ein Quatsch! das ist nur der Name der Diskette, den derjenige vergeben hat, der die Diskette irgendwann formatiert hat! Keine Ahnung vom 64er oder was?

11. Januar 2013, 03:55 Uhr, permalink

Dawnclaude

Ist ein schön zusammengefasster Artikel, danke an die Nina. ^^
Tja Jenseits und Humor da könnte ich auch viel von erzählen. Schade dass es (noch) so vielen verborgen bleibt.

22. Dezember 2013, 22:20 Uhr, permalink

Heiko

Habe, als damals Michael Jackson ca 1 jahr verstorben war damit rum experimentiert.Im Pay-Tv sah ich immer die Sendung Ghost Hunter,die mich mehr oder weniger meine Neugirde entfachte.Da ich solchen Dingen positiv gegenüber.Diese Abend lief wieder eine der genannten Sendung leise im Hintergrund.
Da ich nach früherer Recherchen wusste das man ein Anderes Signal bzw eine Radiosendung im hintergrund laufen lassen sollte.
Habe alles mit meinem Handy Nokia E65 aufgenommen.
Erst das übliche bla bla."Mein Name ist...,ich endschuldige mich für die Störung......,möchte sich jemand mit mir unter halten.....?
Auf die Frage "Ist hier jemand? kann ich ein eindeutiges "JA" hören.
Habe mehrer kurze Aufnahmen gemacht von ca 1-2 min länge.
In einer anderen Stelle frage ich ZITAT:"Wenn hier jeman ist,wie heisst Du?Darauf ein MICHAEL JACKSON.Die aufnahme habe ich noch.Ich glaube da ist noch viel mehr was wir nicht verstehn.

09. September 2014, 13:43 Uhr, permalink

Manuela

Es iust traurig dass ich hier viele unqualifizierte Kommentare lese.
Tonbandstimmen sind ein anerkanntes Phänomen.

25. Dezember 2014, 14:00 Uhr, permalink

alex

kannst du mir mal dein EVP mit michael jackson schicken ?

05. Mai 2017, 15:09 Uhr, permalink

Anonymos

@ fd

Nein, die Formatierung selbst soll durch "die" außerhalb des Laufwerkes durchgeführt worden sein.
Wenn die Texte als Dateien drauf schreiben können, dann wohl auch eine Formatierung...

08. Dezember 2018, 19:00 Uhr, permalink

SpaceHenne

Wenn man auf diese Weise wirklich eine kommunikation mit einer daseinsform, die wir noch nicht vollständig begreifen, herstellen kann, wundert es mich, das nach 1971 das keiner mehr gemacht hat... oder gibt es dazu noch weiterführende Literatur mit selbigen experiment ?

07. Mai 2019, 22:44 Uhr, permalink

Oli

@SpaceHenne
schau mal auf www.vtf.de/

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