Der Tod ist nicht der Tod: Instrumentelle Transkommunikation als Draht zur Ewigkeit

ITK_Teaser1959 fing der Schwede Friedrich Jürgenson auf einem Tonbandgerät Signale ein, die sich als die Stimmen Verstorbener zu erkennen gaben. Seitdem hat das Gebiet der „instrumentellen Transkommunikation“ immer wieder neue Forscher angezogen. Wenn auch die Herkunft der Stimmen aus wissenschaftlicher Sicht weiterhin spekulativ bleibt, so ist ihre Botschaft doch eindeutig: Es geht ihnen um einen Bewusstseinswandel der Menschheit.

Weder Maggy noch Jules Harsch-Fischbach besaßen vor Beginn ihrer ITK-Experimente besondere technische Kenntnisse. Sie gaben an, zahlreiche versuchsspezifische Informationen medial empfangen zu haben und von den Transwesenheiten mit technischen Hinweisen und Tipps unterstützt worden zu sein: „Die Funktion der Anordnungen ist weder im Einzelnen noch insgesamt physikalisch-technisch verständlich“, schien aber für die „andere Seite“ des Transkontakts von Bedeutung zu sein.54 Die erste, als „Eurosignalbrücke“ bezeichnete Verbindung zur Transwelt erhielt ihren Namen aufgrund der Radiofrequenz, auf der die Kontakte empfangen wurden, nahe dem Eurosignal bei etwa 87 MHz. Die Anlage bestand aus zwei Radiogeräten, einem Schwarzweißfernseher plus parametrischem Filter und Frequenzverstärker, einem Feldgenerator, zwei UV-Lampen und einem Lautsprecher mit Filter. Mittels Mikrophon wurden die Durchgaben aus dem Lautsprecher auf einem Kassettenrekorder aufgenommen und abgehört. Die „Gegensprechanlage 1“ umfasste u. a. ein Radio mit Antenne aus Diodenschaltungen, eine Lampe, ein Mikrophon und einen Frequenz-Translator.55 Die „Burton-Brücke“ hatte ihren Namen von dem verstorbenen britischen Forscher Richard Francis Burton, der sich ab Ende 1987 bei den Harsch-Fischbachs gemeldet haben soll. Sie bestand aus einem nicht funktionsfähigen Fernseher, einem König-Feldgenerator, zwei UV-Lampen, deren Strahlen sich kreuzen, einem Tonbandgerät und einer Videokamera.56

„Der Anfang ist gemacht“:

ABX-JUNO meldet sich in Darmstadt

In Darmstadt unternahmen Tontechniker Peter Härting und Jochem Fornoff ab 1983 Versuche mit Tonbandstimmeneinspielungen. Am 21. April 1987 schließlich gelang ihnen der Empfang einer direkten elektroakustischen, wenn auch schwer verständlichen Stimme, die sich als „ABX-JUNO“ bezeichnete. Die Stimme blieb auch bei nachfolgenden Übertragungen schleppend und qualitativ minderwertig, was die beiden Experimentatoren frustrierte. „Glauben Sie mir, es soll so sein“, entgegnete die Transwesenheit daraufhin. „Der Anfang ist gemacht.“57 Gefragt, wofür „ABX-JUNO“ stehe, antwortete das Wesen:

„Nehmen Sie das A für außen oder außerhalb Ihrer irdischen Umgrenzung. Das B für biologisch, das X für Experiment. […] JUNO ist mein Name, mit dem Sie mich ansprechen können.“58

Es betonte, das Projekt ABX diene allein „der Kommunikation zweier verschiedener Lebensformen“, und man werde „nicht direkt in Ihren irdischen Lebensweg eingreifen. Das soll für Sie alle unmissverständlich sein.“59 Die Wesenheit erstaunte durch umfangreiches Wissen über private Angelegenheiten der bei den Sitzungen Anwesenden, äußerte sich des Öfteren zur allgemeinen Situation der Menschheit und auch zum Leben nach dem Tod:

„Die menschliche Seele unterliegt nicht der Auflösung. Sie kann weder von selbst noch von irgendeiner anderen Macht zerstört werden.“60

Auch ermahnte „JUNO“ die Experimentatoren, die Kontaktherstellung mit der richtigen Geisteshaltung zu betreiben, denn „Technik ersetzt nicht die Macht des Gedankens.“61

Härting / Fornoff arbeiteten mit den gleichen Apparaturen wie CETL, also mit einem Radio, das im UKW-Bereich etwas versetzt zum Eurosignal bei etwa 87,5 MHz eingestellt wurde, einem Fernseher, der auf den leeren Kanal 21 eingeschaltet wurde, Feldgenerator, parametrischem Filter, Infrarotlampe, Leuchtstofflampe, blinkender Glühbirne und Taschenlampe; sie änderten diese Anordnung aber später dahingehend, dass Glühbirne, Taschenlampe, Filter und Feldgenerator verworfen und stattdessen zwei Radioapparate, zwei Psychophone, ein Mischpult und ein Mikrophon-Vorverstärker verwendet wurden.62

Vom Herbst 1987 bis zu seinem Tod im Oktober 1997 soll auch Adolf Homes aus dem rheinland-pfälzischen Rivenich gemeinsam mit Friedrich Malkoff zahlreiche Einspielungen getätigt haben. Ebenfalls meldeten sich Verstorbene und andere Transwesenheiten über Telefon, Computer, Fernsehen und per automatischem Schreiben bei ihm. Die „Gruppe Centrale“ bemühte sich um eine Verbesserung der technischen Voraussetzungen für den Kontakt, beantwortete aber auch Fragen zu Gott und den Jenseitsebenen. „Gott ist Geist, der alles durchdringt, in allem ist“, hieß es in einer Durchgabe.63

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Tochter Heli der Experimentatorin und Autorin Hildegard Schäfer, links paranormales, rechts Lebzeitenphoto. Spiegelungen sind mehrfach beobachtet worden. Experimentator Klaus Schreiber, Aachen. (© Dr. Ernst Senkowski)

„Die Post kann uns nicht hören“:

Die Telefonstimmen bei Manfred Boden

„Tote“ telefonieren auch – zu diesem Schluss kamen die beiden Amerikaner Dr. Scott Rogo und Raymond Bayless, die sich zwischen 1956 und 1965 mit Tonbandstimmen befassten und sich schließlich der Erforschung paranormaler Telefonanrufe widmeten. Sie befragten Zeugen, dokumentierten jeden der über 70 zusammengetragenen Fälle64 akribisch und kamen zu dem Ergebnis, dass sich meist tatsächlich keine wissenschaftlich-technische Erklärung finden ließ.65 Im Gegensatz zu Tonbandstimmen oder direkten elektroakustischen Stimmen zeichneten sich die Anrufe oft, aber nicht immer, durch eine Dauer von nur wenigen Sekunden aus. Ein grundlegendes Muster existierte nicht; kurze Ausrufe oder ein Gruß durch den „Toten“, zu Lebzeiten verwendete typische Redewendungen oder Bemerkungen, die Bezug auf das frühere Leben nahmen, waren nur einige Facetten des Telefon-Phänomens. Immer aber war die Botschaft sinnvoll und intelligenzgesteuert, wenn auch aufgrund der Kürze selten aussagekräftig.66 Rogo und Bayless brachten 1979 ein Buch mit dem Titel „Phone Calls from the Dead“ heraus, in dem sie die zusammengetragenen Fälle schildern.67

Ein besonderer Fall waren die Anrufe, die der Statiker Manfred Boden zwischen 1981 und 1983 erhielt. Denn die „Stimmen“, die aus dem Hörer drangen, sich penetrant in Gespräche einmischten und regelrecht Telefonterror betrieben, gaben an, Energiewesen aus der siebten Dimension zu sein. Sie sprachen u. a. Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch und meldeten sich entweder während eines laufenden Gesprächs oder per Direktanruf zu Wort.68,69 Boden behauptete, von den Wesenheiten Antworten auf Fragen erhalten zu haben, bevor er diese laut stellen konnte. Meist hörte nur er, nicht aber der (irdische) Gesprächspartner die Stimmen.70 „Wie kommt ihr in die Telefonleitung?“, fragte Boden die Stimmen. „Durch Energieübertragung“, lautete die Antwort. „Kommt ihr direkt in die Leitung?“, wollte Boden wissen. „Ja“, antworteten die Wesen. „Die Post kann uns nicht hören.“71 Boden schnitt die Kontakte mit, protokollierte und archivierte sie und erstattete schließlich, als der psychologische Druck unerträglich wurde, Anzeige gegen Unbekannt. Die Telefonanlage wurde überprüft, ein technischer Defekt nicht festgestellt.72

Ganz anderer Natur waren dagegen die „Jenseits-Anrufe“, die das Luxemburger Ehepaar Harsch-Fischbach 1988/89 erhielt. Als Kommunikatoren gaben sich dieselben Wesenheiten zu erkennen, die Maggy und Jules Harsch-Fischbach auch über andere Medien kontaktierten, also „Konstantin Raudive“, „Swejen Salter“ und der „Techniker“. Zudem meldete sich eine kürzlich verstorbene Freundin Maggys namens Margret Mackes. Es kam zu längeren Dialogen, und auch auf dem Anrufbeantworter fanden sich mehrmals Botschaften.73 Die Telefonkontakte zeichneten sich durch eine gute Verständlichkeit aus und waren manchmal so deutlich, dass „man sie nicht mehr von einem irdischen Telefongespräch unterscheiden“ konnte. Die Botschaften wiesen zumeist kritisch auf soziale und ökologische Missstände auf Erden hin, aber auch Freude über das Zustandekommen einer „direkten Leitung“ wurde geäußert: „Das gibt doch einen ungeheuren Aufschwung, eine so große Freude, einen Impuls ohnegleichen. […] Ich empfinde es so, und ich glaube, euch geht es nicht viel anders“, begeisterte sich die Stimme Margret Mackes’.74

Kommentare

29. Juni 2010, 23:58 Uhr, permalink

fd

"[...] paranormal eingeschobene markierte Zeile: „1120FERNSEHWOHNZ“ bezieht sich auf das Wohnzimmer [...]"

--> So ein Quatsch! das ist nur der Name der Diskette, den derjenige vergeben hat, der die Diskette irgendwann formatiert hat! Keine Ahnung vom 64er oder was?

11. Januar 2013, 03:55 Uhr, permalink

Dawnclaude

Ist ein schön zusammengefasster Artikel, danke an die Nina. ^^
Tja Jenseits und Humor da könnte ich auch viel von erzählen. Schade dass es (noch) so vielen verborgen bleibt.

22. Dezember 2013, 22:20 Uhr, permalink

Heiko

Habe, als damals Michael Jackson ca 1 jahr verstorben war damit rum experimentiert.Im Pay-Tv sah ich immer die Sendung Ghost Hunter,die mich mehr oder weniger meine Neugirde entfachte.Da ich solchen Dingen positiv gegenüber.Diese Abend lief wieder eine der genannten Sendung leise im Hintergrund.
Da ich nach früherer Recherchen wusste das man ein Anderes Signal bzw eine Radiosendung im hintergrund laufen lassen sollte.
Habe alles mit meinem Handy Nokia E65 aufgenommen.
Erst das übliche bla bla."Mein Name ist...,ich endschuldige mich für die Störung......,möchte sich jemand mit mir unter halten.....?
Auf die Frage "Ist hier jemand? kann ich ein eindeutiges "JA" hören.
Habe mehrer kurze Aufnahmen gemacht von ca 1-2 min länge.
In einer anderen Stelle frage ich ZITAT:"Wenn hier jeman ist,wie heisst Du?Darauf ein MICHAEL JACKSON.Die aufnahme habe ich noch.Ich glaube da ist noch viel mehr was wir nicht verstehn.

09. September 2014, 13:43 Uhr, permalink

Manuela

Es iust traurig dass ich hier viele unqualifizierte Kommentare lese.
Tonbandstimmen sind ein anerkanntes Phänomen.

25. Dezember 2014, 14:00 Uhr, permalink

alex

kannst du mir mal dein EVP mit michael jackson schicken ?

05. Mai 2017, 15:09 Uhr, permalink

Anonymos

@ fd

Nein, die Formatierung selbst soll durch "die" außerhalb des Laufwerkes durchgeführt worden sein.
Wenn die Texte als Dateien drauf schreiben können, dann wohl auch eine Formatierung...

08. Dezember 2018, 19:00 Uhr, permalink

SpaceHenne

Wenn man auf diese Weise wirklich eine kommunikation mit einer daseinsform, die wir noch nicht vollständig begreifen, herstellen kann, wundert es mich, das nach 1971 das keiner mehr gemacht hat... oder gibt es dazu noch weiterführende Literatur mit selbigen experiment ?

07. Mai 2019, 22:44 Uhr, permalink

Oli

@SpaceHenne
schau mal auf www.vtf.de/

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